Was passiert, wenn der Sven* versucht witzig zu sein…
(*Name aus Datenschutzgründen geändert)
Dienstag Morgen 9 Uhr. Schon jetzt eröffnet unser Dozent, dass wir heute schon um 13 Uhr Schluss machen müssen. Perfekt. Unser Bus kommt um 12.55 Uhr.
Nach langer Diskussion mit dem Professor bekommen Damian, Raffi und ich die Erlaubnis weitere zehn Minuten früher gehen zu dürfen. Als Ausgleich und zur Fairness den Kommilitonen gegenüber, müssen wir drei allerdings auf unsere Pause verzichten. Egal – es lohnt sich.
Nach der Pause kommt Sven an unseren Tisch. Freundlich bietet er an „Ich kann euch doch auch mitnehmen“. Super, das ist ja noch besser.
12.45 Uhr erinnert uns der Professor, der das nette Angebot nicht mitbekommen hat, daran, das es nun Zeit sei zu gehen. „Nee, nee,“ sage ich, „wir werden jetzt mitgenommen.“ „Genau,“ ergänzt Damian, „ wir haben das jetzt anders organisiert.“ Herr Lorenz-Meyer nickt und freut sich über unsere spontane Loyalität. Die Stunde ist um und wir gehen. Wie die Gänse dackeln Damian, Raffi und ich hinter Sven her. „Wo müssen wir denn raus? Also wo hast du denn geparkt?“ will Damian von ihm wissen. Keine Antwort. Sven blickt minutenlang ins Leere. „Ja, ich fahr jetzt nicht heim.“ „Wie du fährst jetzt nicht heim? Du hast doch gesagt das du uns mitnehmen kannst“ ertönt es von uns im Chor. „Ja, das war ein Scherz.“ Ein Scherz. Aha. Sehr witzig. Vor allem wenn man bedenkt das unser nächster Bus erst in einer Stunde kommt.
“Vielleicht bekommen wir ja wenigstens noch den Zug am Bahnhof.“ wirft Damian schnell ein. „Na dann aber flott.“ meint Raffi, „Der kommt nämlich schon in zehn Minuten.“ Nach kurzem Bitten lässt sich Sven breitschlagen und kutschiert uns wenigstens zum Bahnhof. Er stellt das Taxameter ein und rauscht los.
Die Substanz des Witzes konnte er uns auf der Fahrt auch nach mehreren Erklärungsversuchen nicht wirklich verdeutlichen. Am Ziel angekommen springen wir aus dem Auto und rennen zum Bahnsteig. Raffi an der Spitze hechtet die letzten Treppenstufen hoch. Der Zug steht noch am Bahnsteig. Geschafft. Unser Sprintmeister legt den Finger auf den Türöffner. Nichts geschieht. Er drückt noch einmal. Wieder nichts. Langsam werden seine Bewegungen panisch.
Endlich stehe auch ich am Bahnsteig, höre nur ein lautes Knacken und sehe wie der Zug davonfährt. „So etwas fieses. Der Zugführer hat uns genau gesehen und ist trotzdem losgefahren.“ schimpft Raffi. Bringt aber nichts. Wir können der Stunde Wartezeit einfach nicht entkommen. Außerdem gibt es nun viel wichtigere Fragen. Zum Beispiel: Was fangen wir jetzt mit der ganzen verdammten Zeit an?
Gehen wir doch in die Innenstadt. Moment. Hat Dieburg überhaupt eine Innenstadt?
Auf gut Glück laufen wir los. Und werden sogar fündig. Schön restaurierte Fachwerkhäuser, kleine Cafes und Geschäfte. Für jeden ist etwas dabei. Schuhe für mich, Eis für Raffi und „der gute Bäcker“ für Damian. Nach diesem erholsamen Spaziergang laufen wir wieder zurück zum Bahnhof und können es gar nicht wirklich fassen, als wir endlich in der Bahn sitzen.
Dienstag Morgen 9 Uhr. Schon jetzt eröffnet unser Dozent, dass wir heute schon um 13 Uhr Schluss machen müssen. Perfekt. Unser Bus kommt um 12.55 Uhr.
Nach langer Diskussion mit dem Professor bekommen Damian, Raffi und ich die Erlaubnis weitere zehn Minuten früher gehen zu dürfen. Als Ausgleich und zur Fairness den Kommilitonen gegenüber, müssen wir drei allerdings auf unsere Pause verzichten. Egal – es lohnt sich.
Nach der Pause kommt Sven an unseren Tisch. Freundlich bietet er an „Ich kann euch doch auch mitnehmen“. Super, das ist ja noch besser.
12.45 Uhr erinnert uns der Professor, der das nette Angebot nicht mitbekommen hat, daran, das es nun Zeit sei zu gehen. „Nee, nee,“ sage ich, „wir werden jetzt mitgenommen.“ „Genau,“ ergänzt Damian, „ wir haben das jetzt anders organisiert.“ Herr Lorenz-Meyer nickt und freut sich über unsere spontane Loyalität. Die Stunde ist um und wir gehen. Wie die Gänse dackeln Damian, Raffi und ich hinter Sven her. „Wo müssen wir denn raus? Also wo hast du denn geparkt?“ will Damian von ihm wissen. Keine Antwort. Sven blickt minutenlang ins Leere. „Ja, ich fahr jetzt nicht heim.“ „Wie du fährst jetzt nicht heim? Du hast doch gesagt das du uns mitnehmen kannst“ ertönt es von uns im Chor. „Ja, das war ein Scherz.“ Ein Scherz. Aha. Sehr witzig. Vor allem wenn man bedenkt das unser nächster Bus erst in einer Stunde kommt.
“Vielleicht bekommen wir ja wenigstens noch den Zug am Bahnhof.“ wirft Damian schnell ein. „Na dann aber flott.“ meint Raffi, „Der kommt nämlich schon in zehn Minuten.“ Nach kurzem Bitten lässt sich Sven breitschlagen und kutschiert uns wenigstens zum Bahnhof. Er stellt das Taxameter ein und rauscht los.
Die Substanz des Witzes konnte er uns auf der Fahrt auch nach mehreren Erklärungsversuchen nicht wirklich verdeutlichen. Am Ziel angekommen springen wir aus dem Auto und rennen zum Bahnsteig. Raffi an der Spitze hechtet die letzten Treppenstufen hoch. Der Zug steht noch am Bahnsteig. Geschafft. Unser Sprintmeister legt den Finger auf den Türöffner. Nichts geschieht. Er drückt noch einmal. Wieder nichts. Langsam werden seine Bewegungen panisch.
Endlich stehe auch ich am Bahnsteig, höre nur ein lautes Knacken und sehe wie der Zug davonfährt. „So etwas fieses. Der Zugführer hat uns genau gesehen und ist trotzdem losgefahren.“ schimpft Raffi. Bringt aber nichts. Wir können der Stunde Wartezeit einfach nicht entkommen. Außerdem gibt es nun viel wichtigere Fragen. Zum Beispiel: Was fangen wir jetzt mit der ganzen verdammten Zeit an?
Gehen wir doch in die Innenstadt. Moment. Hat Dieburg überhaupt eine Innenstadt?
Auf gut Glück laufen wir los. Und werden sogar fündig. Schön restaurierte Fachwerkhäuser, kleine Cafes und Geschäfte. Für jeden ist etwas dabei. Schuhe für mich, Eis für Raffi und „der gute Bäcker“ für Damian. Nach diesem erholsamen Spaziergang laufen wir wieder zurück zum Bahnhof und können es gar nicht wirklich fassen, als wir endlich in der Bahn sitzen.
amnesia - 11. Mai, 08:55